Montag, 29. Dezember 2008
Klein-Martha hat zu Weihnachten eine äußerst realistische Puppe bekommen, die laut Bedienungsanleitung „richtig“ Augen schließen, „richtig“ Brei essen und „richtig“ aufs Töpfchen gehen kann. Sie hat eine Art Verdauungstrakt und ein batteriebetriebenes „magisches Töpfchen“, das eine „ermunternde Melodie“ spielt, wenn die Puppe draufgesetzt wird.
Ein Hinweis für Eltern lautet: „Der Brei verlässt den Körper der Babypuppe nur, wenn ihre Beine in das Töpfchen gedrückt werden, da sich dann im Inneren das Ventil des Füttertanks öffnet.“
Besonderes Interesse verdienen auch die Tipps und Hinweise zur Fehlerbeseitigung, zum Beispiel wenn sich die Puppe nicht wie vorgesehen in die Windeln macht oder ihre Innereien verstopft sind. Zitat: „Noch Fragen? Wenn ein anderer Defekt vorliegt, setzen Sie sich am besten mit uns in Verbindung.“
Das sind doch mal richtig wertvolle Tipps für echte Kinder, wenn bei denen mal ein ordentlicher Defekt beziehungsweise Infekt vorliegt. Wenn’s bei den richtigen übernächtigten und genervten Eltern mal nicht so läuft bei der Handhabung des Kindchens, dann sollten sie einfach mal Batterien austauschen, den Hersteller anrufen – oder gleich was anderes spielen. Mit Lego oder so...
Sascha Stienen
(Erschienen am 5.1.2009 im General-Anzeiger.)
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