Menschen brauchen Rituale. Das gilt besonders für Kinder, aber auch Erwachsene freuen sich über verlässlich wiederkehrende schöne Dinge – gerade in der Weihnachtszeit. Jeder hat dabei seine ganz persönlichen Vorlieben: vom obligatorischen Weihnachtswichteln, über Bratäpfel bis zum Lieblingsbuch, das man in der Vorweihnachtszeit immer wieder liest.
Zur Weihnacht gehören auch gelebte Kindheitserinnerungen wie das gemeinsame Schmücken des Baumes und der Gottesdienstbesuch, die Geschichte beim Warten auf das Christkind, die Bescherung mit Weihnachtsliedern und echten brennenden Kerzen am Baum, mit oder ohne Lametta. Auch die drei Tage Essen sehen bei manchen immer gleich schön aus: Kartoffelsalat mit Würstchen, Kaninchenbraten, Ente – und danach die Reste.
Im Radio hört mancher dem einsamsten DJ der Welt zu, während andere ihren liebsten Weihnachtsfilm zum zigsten Mal anschauen. Das kann die tolle Muppets-Weihnachtsgeschichte sein oder der Klassiker „Ist das Leben nicht schön?“ von 1946 mit James Stewart. Der spielt darin den gutherzigen George Bailey, der in die weite Welt will, aber wegen seines Verantwortungsgefühls für die Bausparkasse „Building and Loan“ und der Liebe im beschaulichen Bedford Falls bleibt. Eine wunderbare Geschichte über Schenken und Teilen, über Mitleid und Mitgefühl, über Helfen und Sich-helfen-Lassen. Und alle Jahre wieder verdrücken wir beim Happy End ein paar Tränchen. Ganz sicher... Sascha Stienen

(Erschienen am 24.12.2012 im Bonner General-Anzeiger.)
Der Beitrag wurde am Mittwoch, 26. Dezember 2012, 09:36 veröffentlicht und wurde unter dem Topic abgelegt. Sie können einen Kommentar hinterlassen.
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