Mittwoch, 21. November 2007
21. November 2007
Gerade für den Dienstleistungssektor gilt:
Automatisierung kann auch zur Verlangsamung führen und spart keine Zeit, sondern höchstens Arbeit.
Ein Beispiel dafür ist der unselige Pfandautomat im Getränkemarkt unseres Vertrauens. Gerade wenn jemand viele einzelne Flaschen eingibt, ist die Gefahr der Schlangenbildung beträchtlich.
So wie neulich, als ein junger Herr zwei große graue Plastiksäcke mit Pfandflaschen einzeln eingeben will. Als er auch noch einige Mineralwasserflaschen vor dem Eingeben leert, platzt einer Rentnerin der Kragen: Was ihm einfiele, die anderen so lange warten zu lassen!
Als die Säcke immer noch nicht leerer, die Schlange aber immer länger wird, geht die Rentnerin forsch zur Kasse und will dort ihre Flaschen persönlich abgeben. Die Kassiererin sagt, sie brauche den Bon, den der Automat ausgebe, für die Kasse. Und nein, sie habe den Kunden nicht geraten, daheim möglichst viele Flaschen zu sammeln, um andere Kunden zu schikanieren.
Tatsächlich gibt der Automat nur eine Regel vor: Flaschen einzeln einwerfen. Nicht, wie viele man einwerfen darf.
Staus werden im Grunde durch die Geschwindigkeit erzeugt, mit der die Menschen durch den Tag - oder über die Autobahn - flitzen. Die Gegenstrategie lautet: Entschleunigung.
Wer die Langsamkeit wiederentdecken will, muss das Lange-Warten-Lernen perfektionieren.
Er möge auf einem bundeswehreigenen Schießstand drei Stunden in eisiger Kälte warten, um fünf Schüsse abzugeben.
Er möge mal an einem Tag jene Strecke wandern, die er mit dem Auto in einer Viertelstunde bewältigt.
Oder er zeuge ein Kind und warte mindestens neun Monate.
Merke: Der Weg ist das Ziel, Gut Ding will Weile haben, und die Erde mit ihrer Zeit und ihren Gelegenheiten geht uns nicht laufen, sondern dreht sich höchstens ein bisschen weiter.
Automatisierung kann auch zur Verlangsamung führen und spart keine Zeit, sondern höchstens Arbeit.
Ein Beispiel dafür ist der unselige Pfandautomat im Getränkemarkt unseres Vertrauens. Gerade wenn jemand viele einzelne Flaschen eingibt, ist die Gefahr der Schlangenbildung beträchtlich.
So wie neulich, als ein junger Herr zwei große graue Plastiksäcke mit Pfandflaschen einzeln eingeben will. Als er auch noch einige Mineralwasserflaschen vor dem Eingeben leert, platzt einer Rentnerin der Kragen: Was ihm einfiele, die anderen so lange warten zu lassen!
Als die Säcke immer noch nicht leerer, die Schlange aber immer länger wird, geht die Rentnerin forsch zur Kasse und will dort ihre Flaschen persönlich abgeben. Die Kassiererin sagt, sie brauche den Bon, den der Automat ausgebe, für die Kasse. Und nein, sie habe den Kunden nicht geraten, daheim möglichst viele Flaschen zu sammeln, um andere Kunden zu schikanieren.
Tatsächlich gibt der Automat nur eine Regel vor: Flaschen einzeln einwerfen. Nicht, wie viele man einwerfen darf.
Staus werden im Grunde durch die Geschwindigkeit erzeugt, mit der die Menschen durch den Tag - oder über die Autobahn - flitzen. Die Gegenstrategie lautet: Entschleunigung.
Wer die Langsamkeit wiederentdecken will, muss das Lange-Warten-Lernen perfektionieren.
Er möge auf einem bundeswehreigenen Schießstand drei Stunden in eisiger Kälte warten, um fünf Schüsse abzugeben.
Er möge mal an einem Tag jene Strecke wandern, die er mit dem Auto in einer Viertelstunde bewältigt.
Oder er zeuge ein Kind und warte mindestens neun Monate.
Merke: Der Weg ist das Ziel, Gut Ding will Weile haben, und die Erde mit ihrer Zeit und ihren Gelegenheiten geht uns nicht laufen, sondern dreht sich höchstens ein bisschen weiter.
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Dienstag, 20. November 2007
20. November 2007
Um in diesen Tagen der Abschlussklausurenvorbereitung mal wieder ein bisschen mehr lokalen Bezug herzustellen, fange ich so an:
Auch in Bonn...
...wird Arno Schmidt nicht genug gewürdigt.
Man muss nur mal wieder die alte Studienausgabe zur Hand nehmen, Band Kleinere Erzählungen, Gedichte, Juvenilia. Dort liest man
"Worte dommeln
im Röhricht meines Hirns; Danken fliegen auf,
manchmal ganze Ketten epi dia skop :",
und kommt sich sonderbar verstanden vor.
Mal sehen, wie hoch ich bei Google mit dieser Empfehlung komme, wenn ich jetzt 27 Mal schreibe:
Arno Schmidt, Arno Schmidt, Arno Schmidt, Arno Schmidt, Arno Schmidt, Arno Schmidt, Arno Schmidt, Arno Schmidt, Arno Schmidt, Arno Schmidt, Arno Schmidt, Arno Schmidt, Arno Schmidt, Arno Schmidt, Arno Schmidt, Arno Schmidt, Arno Schmidt, Arno Schmidt, Arno Schmidt, Arno Schmidt, Arno Schmidt, Arno Schmidt, Arno Schmidt, Arno Schmidt, Arno Schmidt, Arno Schmidt, Arno Schmidt.
Auch in Bonn...
...wird Arno Schmidt nicht genug gewürdigt.
Man muss nur mal wieder die alte Studienausgabe zur Hand nehmen, Band Kleinere Erzählungen, Gedichte, Juvenilia. Dort liest man
"Worte dommeln
im Röhricht meines Hirns; Danken fliegen auf,
manchmal ganze Ketten epi dia skop :",
und kommt sich sonderbar verstanden vor.
Mal sehen, wie hoch ich bei Google mit dieser Empfehlung komme, wenn ich jetzt 27 Mal schreibe:
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Montag, 19. November 2007
19. November 2007
"Wenn du stirbst, bringe ich dich um."
Es gibt so Sätze wie diese, die immer wieder auftauchen, aber keinem einzigen Urheber zuzuordnen sind - selbst über Google oder Wikipedia nicht.
Oder wie dieser Ausspruch: "Was ist eine Reportage? Die Welt, betrachtet durch ein Temperament."
Herkunftsnachweise bitte an den Blogmaster.
Es gibt so Sätze wie diese, die immer wieder auftauchen, aber keinem einzigen Urheber zuzuordnen sind - selbst über Google oder Wikipedia nicht.
Oder wie dieser Ausspruch: "Was ist eine Reportage? Die Welt, betrachtet durch ein Temperament."
Herkunftsnachweise bitte an den Blogmaster.
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