Dienstag, 10. Dezember 2013
Ei, ei, ei, was seh’ ich da: ein verliebtes Ehepaar! Die mündliche Überlieferung von Sprüchen wie diesem setzt sich erstaunlicherweise über Generationen fort. Im Kindergarten- und Grundschulalter erzählen sich die lieben Kleinen die gleichen Witze, Reime und Lieder, die wir Eltern als Kinder auch schon trällerten – immer wieder.
So gab es früher schon die Witze mit Fritzchen oder dem „Hattu Möhre“-Hasen, auch wir sangen „Auf dem Donnerbalken saßen zwei Gestalten“ und reimten fröhlich: „Alle Kinder fahren mit dem Bus. Nur nicht Gunther, der liegt drunter.“
Dieses kleine orale Kulturgut wird alle Zeiten überdauern, weil es von Kindermund zu Kindermund weitergereicht wird, auf dem Pausenhof, auf dem Spielplatz und auf der Geburtstagsparty. Was wäre schon ein Fangenspiel ohne die passende Begleitmelodie? Richtig, so rufen sie fröhlich: „Fang mich doch, du Eierloch!“
Auch heute werden die Fußballteams unter Kindern noch so gewählt wie früher, nämlich immer abwechselnd, bis alle Spieler auf zwei Teams verteilt sind. Und auch heute dienen altvertraute Abzählreime dazu, den zu bestimmen, der als Erster wählen darf. „Eine kleine Mickymaus zieht sich mal die Hose aus, zieht sie wieder an, und du bist dran!“ Das ist einfach immer wieder schön. Sascha Stienen

(Am 6. Dezember 2013 erschienen im Bonner General-Anzeiger.)
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