Donnerstag, 2. Februar 2012
Es gibt katastrophale Abende, da reiht sich ein Unglück an das andere. Da kippt man nacheinander eine Schale Kirschen im Kühlschrank um, lässt seiner Tochter ein massives Schneidbrett auf den kleinen Finger fallen und stürzt ein Glas Milch ausgerechnet so um, dass es die frisch gewaschene Hose versaut. Dann fragt man sich: Ist das einfach nur ungeschickt oder schon Pech?
Pech und Glück liegen dem Schicksal sei dank häufig eng beieinander. Davon kann der „Pechbär“ ein Liedchen singen, der in einem Kinderbuch von Isabel Abedi und Dagmar Henze von einem Unglück ins nächste stolpert. Erst muss er stundenlang auf dem Wochenmarkt anstehen für Einkäufe, die ihm wenig später durchs Treppenhaus kullern. Dann verbietet ihm der Doktor den heiligen Honig. Später wird sein bester und einziger Anzug befleckt und läuft anschließend in der Wäscherei auch noch ein. Zu schlechter Letzt fällt der Pechbär in ein ungesichertes Kanaldeckelloch. Zum Glück (im Unglück) fällt der Bär neben eine ebenfalls verunglückte Bärin, die sich den Fuß verknackst hat. Der Bär rettet die Bärin und gewinnt eine neue Liebe. Gemeinsam trotzen sie künftig den Unbilden des Schicksals.
Trösten wir uns also: Das Leben geht nicht nur nach Tagen mit Happy End weiter, sondern auch nach denen mit einem unglücklichen Ausgang. Und wenn schon mal alles schief geht, dann doch besser erst abends als schon morgens, oder?
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