Die Sachbuchautorin Annette Schwindt warnt davor, bei Facebook und Co. zu viele persönliche Details von sich preiszugeben. Wer sich mit sozialen Medien nicht auskennt, sollte grundsätzlich erst einmal vorsichtig sein. Mit der Kommunikationsberaterin und Bloggerin sprach Sascha Stienen.
Frage: Alles, was ich bei Facebook poste, könnte ich auch über den Marktplatz in Bonn rufen – ist also quasi öffentlich. Stimmen Sie zu?
Annette Schwindt: Jein, denn es gibt durchaus Privatsphäre-Einstellungen. Die muss man aber erst mal beherrschen. Also ist es in jedem Fall sicherer, nichts online zu stellen, was ich nicht auch auf dem Marktplatz laut sagen könnte.
Frage: Welche Inhalte sollten Schüler bei Facebook nicht veröffentlichen?
Schwindt: Hier kommt es wie gesagt darauf an, für wen sie etwas sichtbar machen. Jedenfalls sollte man nichts öffentlich online stellen, was sich für spätere Bewerbungen negativ auswirken oder Straftäter anziehen könnte. Also möglichst keine halbnackten Fotos oder die vom Komasaufen bei der letzten Party oder andere Peinlichkeiten – auch wenn man das im Teenageralter noch cool findet. Auch sollte man nicht rumpöbeln. Was ich in der Offline-Öffentlichkeit nicht tun würde, sollte ich auch online bleiben lassen. Das ist keine regellose Parallelwelt, sondern nur ein weiterer Kommunikationskanal innerhalb der bestehenden Gesellschaft.
Frage: Wie steht es mit den Rechten? Grundsätzlich nur posten, was einem auch gehört? Teilen dagegen ist erlaubt?
Schwindt: Am besten nur posten, was einem selbst gehört. Wenn man etwas teilt, dann sicherstellen, dass derjenige, der es online gestellt hat, die Rechte hat und Teilen erwünscht ist.
Frage: Wie kann ich Bilder löschen lassen, die jemand anders von mir postet beziehungsweise mich auf einem Bild markiert?
Schwindt: Das kann ich beim jeweiligen Bild durch Klick auf „Entfernen“ und die dann erscheinenden Optionen machen. Dabei kann ich entweder nur die Markierung entfernen oder den, der es veröffentlicht hat, um Löschung bitten. Geht er nicht darauf ein, kann ich das Ganze auch an Facebook melden.
Frage: Gibt es sowas wie eine Facebook-Etikette oder einen Kodex, an den man sich halten sollte? Zum Beispiel: Sei ehrlich, hilfreich und gut?
Schwindt: Online gelten dieselben Regeln wie offline auch: Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu. Social Media dienen dem Dialog auf Augenhöhe und dem Weiterempfehlen. Man sollte andere nicht schlecht machen oder terrorisieren. Außerdem sollte man Fotos von anderen nicht ungefragt online stellen.
Frage: Was würden Sie jungen Facebook-Usern noch raten?
Schwindt: Nehmt die Privatsphäre-Einstellungen eures Profils ernst! Seid euch im Klaren darüber, wo ihr was postet und welche Sichtbarkeitsregeln dort gelten. Selbst bestimmen könnt ihr das nur im eigenen Profil. Bis 18 schützt Facebook eure Profile automatisch, aber spätestens ab 18 seid ihr selbst verantwortlich.
Nehmt nicht jede Freundanfrage an, sondern nur die von Leuten, die ihr wirklich kennt. Nicht jeder im Netz ist euch wohl gesonnen, das sollten vor allem die Mädchen beachten! Stellt auch keine aufreizenden Fotos online, schon gar nicht öffentlich.
Macht euch außerdem die Mühe, eure Kontakte in Listen einzuordnen und diese dann auch beim Posten für die Sichtbarkeitseinstellungen zu benutzen. Und wenn ihr es nicht macht, seid euch im Klaren darüber, dass all eure Freunde alles von euch lesen können.
Annette Schwindt beantwortet bei Facebook auch weitere Fragen unter http://www.facebook.com/schwindtpr oder in ihrem Blog http://blog.schwindt-pr.com.
(Erschienen am 29. Juni 2013 im Bonner General-Anzeiger, Wochenende.)
Frage: Alles, was ich bei Facebook poste, könnte ich auch über den Marktplatz in Bonn rufen – ist also quasi öffentlich. Stimmen Sie zu?
Annette Schwindt: Jein, denn es gibt durchaus Privatsphäre-Einstellungen. Die muss man aber erst mal beherrschen. Also ist es in jedem Fall sicherer, nichts online zu stellen, was ich nicht auch auf dem Marktplatz laut sagen könnte.
Frage: Welche Inhalte sollten Schüler bei Facebook nicht veröffentlichen?
Schwindt: Hier kommt es wie gesagt darauf an, für wen sie etwas sichtbar machen. Jedenfalls sollte man nichts öffentlich online stellen, was sich für spätere Bewerbungen negativ auswirken oder Straftäter anziehen könnte. Also möglichst keine halbnackten Fotos oder die vom Komasaufen bei der letzten Party oder andere Peinlichkeiten – auch wenn man das im Teenageralter noch cool findet. Auch sollte man nicht rumpöbeln. Was ich in der Offline-Öffentlichkeit nicht tun würde, sollte ich auch online bleiben lassen. Das ist keine regellose Parallelwelt, sondern nur ein weiterer Kommunikationskanal innerhalb der bestehenden Gesellschaft.
Frage: Wie steht es mit den Rechten? Grundsätzlich nur posten, was einem auch gehört? Teilen dagegen ist erlaubt?
Schwindt: Am besten nur posten, was einem selbst gehört. Wenn man etwas teilt, dann sicherstellen, dass derjenige, der es online gestellt hat, die Rechte hat und Teilen erwünscht ist.
Frage: Wie kann ich Bilder löschen lassen, die jemand anders von mir postet beziehungsweise mich auf einem Bild markiert?
Schwindt: Das kann ich beim jeweiligen Bild durch Klick auf „Entfernen“ und die dann erscheinenden Optionen machen. Dabei kann ich entweder nur die Markierung entfernen oder den, der es veröffentlicht hat, um Löschung bitten. Geht er nicht darauf ein, kann ich das Ganze auch an Facebook melden.
Frage: Gibt es sowas wie eine Facebook-Etikette oder einen Kodex, an den man sich halten sollte? Zum Beispiel: Sei ehrlich, hilfreich und gut?
Schwindt: Online gelten dieselben Regeln wie offline auch: Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu. Social Media dienen dem Dialog auf Augenhöhe und dem Weiterempfehlen. Man sollte andere nicht schlecht machen oder terrorisieren. Außerdem sollte man Fotos von anderen nicht ungefragt online stellen.
Frage: Was würden Sie jungen Facebook-Usern noch raten?
Schwindt: Nehmt die Privatsphäre-Einstellungen eures Profils ernst! Seid euch im Klaren darüber, wo ihr was postet und welche Sichtbarkeitsregeln dort gelten. Selbst bestimmen könnt ihr das nur im eigenen Profil. Bis 18 schützt Facebook eure Profile automatisch, aber spätestens ab 18 seid ihr selbst verantwortlich.
Nehmt nicht jede Freundanfrage an, sondern nur die von Leuten, die ihr wirklich kennt. Nicht jeder im Netz ist euch wohl gesonnen, das sollten vor allem die Mädchen beachten! Stellt auch keine aufreizenden Fotos online, schon gar nicht öffentlich.
Macht euch außerdem die Mühe, eure Kontakte in Listen einzuordnen und diese dann auch beim Posten für die Sichtbarkeitseinstellungen zu benutzen. Und wenn ihr es nicht macht, seid euch im Klaren darüber, dass all eure Freunde alles von euch lesen können.
Annette Schwindt beantwortet bei Facebook auch weitere Fragen unter http://www.facebook.com/schwindtpr oder in ihrem Blog http://blog.schwindt-pr.com.
(Erschienen am 29. Juni 2013 im Bonner General-Anzeiger, Wochenende.)
Der Beitrag wurde am Montag, 1. Juli 2013, 03:46 veröffentlicht und wurde unter dem Topic abgelegt. Sie können einen Kommentar hinterlassen.
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