Dienstag, 1. Januar 2013


Gesehen im Bonner Norden.
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Mittwoch, 26. Dezember 2012
Menschen brauchen Rituale. Das gilt besonders für Kinder, aber auch Erwachsene freuen sich über verlässlich wiederkehrende schöne Dinge – gerade in der Weihnachtszeit. Jeder hat dabei seine ganz persönlichen Vorlieben: vom obligatorischen Weihnachtswichteln, über Bratäpfel bis zum Lieblingsbuch, das man in der Vorweihnachtszeit immer wieder liest.
Zur Weihnacht gehören auch gelebte Kindheitserinnerungen wie das gemeinsame Schmücken des Baumes und der Gottesdienstbesuch, die Geschichte beim Warten auf das Christkind, die Bescherung mit Weihnachtsliedern und echten brennenden Kerzen am Baum, mit oder ohne Lametta. Auch die drei Tage Essen sehen bei manchen immer gleich schön aus: Kartoffelsalat mit Würstchen, Kaninchenbraten, Ente – und danach die Reste.
Im Radio hört mancher dem einsamsten DJ der Welt zu, während andere ihren liebsten Weihnachtsfilm zum zigsten Mal anschauen. Das kann die tolle Muppets-Weihnachtsgeschichte sein oder der Klassiker „Ist das Leben nicht schön?“ von 1946 mit James Stewart. Der spielt darin den gutherzigen George Bailey, der in die weite Welt will, aber wegen seines Verantwortungsgefühls für die Bausparkasse „Building and Loan“ und der Liebe im beschaulichen Bedford Falls bleibt. Eine wunderbare Geschichte über Schenken und Teilen, über Mitleid und Mitgefühl, über Helfen und Sich-helfen-Lassen. Und alle Jahre wieder verdrücken wir beim Happy End ein paar Tränchen. Ganz sicher... Sascha Stienen

(Erschienen am 24.12.2012 im Bonner General-Anzeiger.)
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Dienstag, 4. Dezember 2012
Manchmal möchte ich die Trennung zwischen Staat und Kirche gerne wieder aufheben. Zum Beispiel wenn ich am Nachmittag von Allerheiligen ein Knöllchen bekommen habe. Denn wenn die städtischen Ordnungshüter unter kirchlicher Trägerschaft stünden, dann wären sie an diesem Feiertag bei der Andacht oder zumindest im Kreis der trauten Familie, aber ganz bestimmt nicht mit dem Parkscheibensünder-Erfassungsgerät auf Knöllchen-Tour in der Altstadt.
Auf dem Knöllchen steht: „Feststellzeit Donnerstag, 1. November 2012 – 15:24 Uhr“. Ich lege per E-Mail Widerspruch ein und schreibe zur Begründung: „Feiertag“. Darauf antworten die Bürgerdienste Verkehrsordnungswidrigkeiten, bei meiner „Feiertagsfrage“ komme es auf die Formulierung an: Wenn auf einem Zusatzschild der Vermerk „Werktags 9-20 h nur mit Parkscheibe“ stehe, dann dürfe man da sowohl sonn- als auch feiertags ohne Parkscheibe parken. „Wenn explizit Wochentage erwähnt werden, z.B. ,sonntags frei’, dann gilt das auch wirklich nur für den Sonntag und nicht für die Feiertage an einem anderen Wochentag.“ Und weiter heißt es in fetter und unterstrichener Schrift: „Die Verwarnung bleibt daher aufrechterhalten!“
Als braver Bürger werde ich jetzt natürlich nicht grollen, sondern zahlen. Trotzdem mache ich mir weiterhin so meine Gedanken über Sonn- und Feiertagsruhe, über kirchliche Hochfeste und wie vielleicht früher damit umgegangen wurde. Oder bin ich da einfach nur ein bisschen altmodisch? Sascha Stienen

(Erschienen am 10.12.2012 im Bonner General-Anzeiger.)
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