Mittwoch, 23. April 2008
23. April 2008
Wen soll der geneigte Leser am heutigen Welttag des Buches besonders loben?
Es wären zu viele Autoren des Lobes würdig.
Deshalb hier eine kleine Empfehlung der zuletzt gelesenen Bücher:
- "Gegen Ende des Morgens" von Michael Frayn - ein spannender Roman über das Zeitungmachen und vom Niedergang der Fleet Street. Mit Mittagspause im Pub und Fortsetzungsroman-Redakteuren. Köstlich.
- Einen Überblick über literarische Ergüsse zum Zeitungswesen gibt Jens Frederiksens (Hrsg.) "Was schreiben die Zeitungen", wobei - da hat unserer scheidender Chefredakteur Recht - die Zeitungen aus Gewohnheit meist eher schlecht wegkommen. Beispiel aus einem Drama von Gustav Freytag. Dort sagt die Figur Bolz: "Erfinde deine eigenen Geschichten, wozu bist du Journalist?"
- Bestseller gefallen mir persönlich ja häufig nicht so gut. Eine Ausnahme ist Pascal Merciers "Nachtzug nach Lissabon". Es passiert wirklich nicht viel, aber Gregorius, der angestaubte Latein- und Griechisch-Lehrer auf Abwegen denkt und denkt und denkt und sucht und sucht und sucht. Auf dieser Ebene passiert eine Menge. Wie die "Zeit" schrieb, tatsächlich ein beeindruckender Bewusstseinskrimi mit philosophischem Tiefgang. "Ich glaube, eine Sache ausdrücken heißt, ihre Kraft bewahren und ihr den Schrecken nehmen, schreibt Pessoa." Richtig.
- Schließlich der wunderbare Erzählband "Handy" von Ingo Schulze (Neue Leben, 33 Augenblicke des Glücks, Simple Storys). Nachdenkliche, humorvolle, wahrhaftige kleine Geschichten. Meine Favoriten: "Keine Literatur oder Epiphanie am Sonntagabend", "Mr. Neitherkorn und das Schicksal" und "Noch eine Geschichte". Zitat aus der letztgenannten: "Ich werde trotzdem versuchen, von mir zu sprechen und davon, dass das Leben die Tendenz aufweist, die Literatur nachzuahmen." Stimmt.
Es wären zu viele Autoren des Lobes würdig.
Deshalb hier eine kleine Empfehlung der zuletzt gelesenen Bücher:
- "Gegen Ende des Morgens" von Michael Frayn - ein spannender Roman über das Zeitungmachen und vom Niedergang der Fleet Street. Mit Mittagspause im Pub und Fortsetzungsroman-Redakteuren. Köstlich.
- Einen Überblick über literarische Ergüsse zum Zeitungswesen gibt Jens Frederiksens (Hrsg.) "Was schreiben die Zeitungen", wobei - da hat unserer scheidender Chefredakteur Recht - die Zeitungen aus Gewohnheit meist eher schlecht wegkommen. Beispiel aus einem Drama von Gustav Freytag. Dort sagt die Figur Bolz: "Erfinde deine eigenen Geschichten, wozu bist du Journalist?"
- Bestseller gefallen mir persönlich ja häufig nicht so gut. Eine Ausnahme ist Pascal Merciers "Nachtzug nach Lissabon". Es passiert wirklich nicht viel, aber Gregorius, der angestaubte Latein- und Griechisch-Lehrer auf Abwegen denkt und denkt und denkt und sucht und sucht und sucht. Auf dieser Ebene passiert eine Menge. Wie die "Zeit" schrieb, tatsächlich ein beeindruckender Bewusstseinskrimi mit philosophischem Tiefgang. "Ich glaube, eine Sache ausdrücken heißt, ihre Kraft bewahren und ihr den Schrecken nehmen, schreibt Pessoa." Richtig.
- Schließlich der wunderbare Erzählband "Handy" von Ingo Schulze (Neue Leben, 33 Augenblicke des Glücks, Simple Storys). Nachdenkliche, humorvolle, wahrhaftige kleine Geschichten. Meine Favoriten: "Keine Literatur oder Epiphanie am Sonntagabend", "Mr. Neitherkorn und das Schicksal" und "Noch eine Geschichte". Zitat aus der letztgenannten: "Ich werde trotzdem versuchen, von mir zu sprechen und davon, dass das Leben die Tendenz aufweist, die Literatur nachzuahmen." Stimmt.
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Dienstag, 22. April 2008
22. April 2008
„Niemand ist eine Insel, in sich selbst vollständig; jeder Mensch ist ein Stück des Kontinentes, ein Teil des Festlands. Wenn ein Lehmkloß in das Meer fortgespült wird, so ist Europa weniger, gerade so als ob es ein Vorgebirg wäre, als ob es das Landgut deines Freundes wäre oder dein eigenes. Jedes Menschen Tod ist mein Verlust, denn mich betrifft die Menschheit; und darum verlange nie zu wissen, wem die Stunde schlägt; es gilt dir selbst.“
John Donne (* 22. Januar 1572; † 31. März 1631)
John Donne (* 22. Januar 1572; † 31. März 1631)
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Montag, 21. April 2008
21. April 2008

Dieses reizende Bobby Car fand der aufmerksame Betrachter am Samstag beim ersten Flohmarkt in der Rheinaue. Mannomann, da hatte im Winter aber einer finstere Gedanken!
Ein Morgenstern als Bordgeschütz, stachelige Räder, Taubenabwehrelemente auf der Karosserie: Dieser Wagen passt tatsächlich eher in einen "Mad Max"-Film als auf einen Kindergeburtstag. Bobby Car-Fahren jenseits der Donnerkuppel.
Liebevolles Detail: Die Lenkstange für die Eltern wird geschmückt von einer mit Nadeln gespickten Voodoo-Puppe. Wenn der Fahrer vor einem im Drogeriemarkt nicht spurt, kann also zugestochen werden.
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