Mittwoch, 15. Mai 2013
15. Mai 2013
Ein großer weiser Humorist hat einmal gesagt, Komik entstehe dadurch, dass die Menschen permanent aneinander vorbeireden. Ich habe das mal im Selbstversuch getestet, und tatsächlich: Unser Alltag ist voll von Beispielen für das Entstehen von Schmunzeln und Lachen durch gescheiterte Kommunikation.
Neulich war ich im Baumarkt meines Vertrauens, als meine Nase zu bluten begann. Um den Reinigungsfachkräften nicht mehr Arbeit als nötig zu machen, stopfte ich mir Tempostücke ins Nasenloch und trat wie ein geprügelter Boxer an die Kasse: „Entschuldigen Sie meinen Aufzug. Ich hatte gerade Nasenbluten.“ Dazu bemerkte die Kassiererin nur knapp: „Kein Problem. Möchten Sie ein Mars oder Snickers für 85 Cent dazu?“
Wenige Tage später lege ich im Supermarkt ein Pfund Kaffee aufs Band – für 4,50 Euro. Darauf die Kassiererin: „Habe ich am Samstag in Holland für 2,45 Euro gekauft.“ Ich lächle gequält und entgegne: „Aha, danke für den Tipp.“ Daraufhin ergänzt sie: „Wir haben ganz viel gekauft.“ Ich, langsam genervt: „Hmm.“ Und sie abschließend: „Auch Kaffeepads.“ So, so!
Beängstigend, dass mittlerweile selbst Maschinen in der Lage sind, unfreiwillig Komik zu erzeugen. Da will ich am Geldautomat 25 Euro abheben. Doch der beharrt darauf: „Der gewünschte Betrag kann aus technischen Gründen nicht ausgezahlt werden. Möglicher Betrag: 20 Euro.“ Aus technischen Gründen?
Vielleicht sind Verkaufsgespräche geradezu prädestiniert für das Aneinander-vorbei-Reden. Stand vor kurzem eine Frau „aus dem alten Land“ vor der Haustür und rief begeistert in die Gegensprechanlage: „Wir haben Äpfel und Kartoffeln!“ Da entgegnete ich ebenso begeistert: „Wir auch!“ Sascha Stienen
(Am 13. Mai 2013 erschienen im Bonner General-Anzeiger.)
Neulich war ich im Baumarkt meines Vertrauens, als meine Nase zu bluten begann. Um den Reinigungsfachkräften nicht mehr Arbeit als nötig zu machen, stopfte ich mir Tempostücke ins Nasenloch und trat wie ein geprügelter Boxer an die Kasse: „Entschuldigen Sie meinen Aufzug. Ich hatte gerade Nasenbluten.“ Dazu bemerkte die Kassiererin nur knapp: „Kein Problem. Möchten Sie ein Mars oder Snickers für 85 Cent dazu?“
Wenige Tage später lege ich im Supermarkt ein Pfund Kaffee aufs Band – für 4,50 Euro. Darauf die Kassiererin: „Habe ich am Samstag in Holland für 2,45 Euro gekauft.“ Ich lächle gequält und entgegne: „Aha, danke für den Tipp.“ Daraufhin ergänzt sie: „Wir haben ganz viel gekauft.“ Ich, langsam genervt: „Hmm.“ Und sie abschließend: „Auch Kaffeepads.“ So, so!
Beängstigend, dass mittlerweile selbst Maschinen in der Lage sind, unfreiwillig Komik zu erzeugen. Da will ich am Geldautomat 25 Euro abheben. Doch der beharrt darauf: „Der gewünschte Betrag kann aus technischen Gründen nicht ausgezahlt werden. Möglicher Betrag: 20 Euro.“ Aus technischen Gründen?
Vielleicht sind Verkaufsgespräche geradezu prädestiniert für das Aneinander-vorbei-Reden. Stand vor kurzem eine Frau „aus dem alten Land“ vor der Haustür und rief begeistert in die Gegensprechanlage: „Wir haben Äpfel und Kartoffeln!“ Da entgegnete ich ebenso begeistert: „Wir auch!“ Sascha Stienen
(Am 13. Mai 2013 erschienen im Bonner General-Anzeiger.)
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