Natürlich kann man niemanden zu seinem Glück zwingen. Trotzdem war es sehr schade, dass Donnerstagabend nicht (noch) mehr Gäste bei der Podiumsdiskussion "Zerrieben zwischen Kind und Arbeit" im IHK-Haus waren (Bericht morgen im General-Anzeiger, Familie und Freizeit).
Dort gaben nämlich hochkarätige Expertinnen ihre Meinungen darüber ab, wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf gelingen kann.
Besondere Überzeugungskraft hatte ob ihres hohen Unterhaltungswertes Regina Neumann-Busies, Leiterin der Sozialen Dienste der Düsseldorfer Firma Henkel. Die Sozialarbeiterin riet Frauen und Männern: "Machen Sie oft Inventur. Wo stehe ich? Wo will ich hin? Was sind meine Ressourcen und mein Potenzial?"
Wer ganz spontan zehn Dinge aufzählen kann, die er gut kann, der sei auf dem richtigen Weg.
Ab und zu mal Bilanz zu ziehen und eine Inventur seiner selbst zu machen, sei enorm wichtig. Denn nur von einem Standpunkt aus gelingt es, eine Haltung gegenüber dem Leben zu entwickeln. "Wenn man das nicht tut", so Neumann-Busies, "wabert man so durchs Leben". Sie erlebe ganz viele Frauen, "die ihre eigenen Grenzen maßlos überschätzen und dabei krank werden".
Der Tag hat eben nur 24 Stunden. Und man selbst hat nur 100 Prozent zu geben, nicht mehr.
Das einzusehen, ist auch eine Form von Lebenskunst.

Übrigens: Teil zwei der Kooperationsveranstaltung zwischen Katholischer Familienbildungsstätte, Katholischem Bildungswerk und Industrie- und Handelskammer findet am 13. April um 19.30 Uhr statt. Prof. Andrea Abele-Brehm von der Uni Erlangen soll dann im Bonner Talweg 17 (IHK-Gebäude) über die Lebens- und Berufsplanung junger Frauen und Männer sprechen. Motto: "Was wollen sie und was brauchen sie?" Wenn das mal kein Aufruf zur Selbst-Inventur ist!
Der Beitrag wurde am Freitag, 11. März 2011, 04:03 veröffentlicht und wurde unter dem Topic abgelegt. Sie können einen Kommentar hinterlassen.
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