Dieses Buch ist so ungeheuerlich, dass es einem die Sprache verschlägt, während der Kloß im Hals immer dicker wird.
In "Schmetterling und Taucherglocke" dokumentiert Jean-Dominique Bauby (1952-1997) sein Leben nach einem Gehirnschlag mit 43 Jahren. Vollständig gelähmt, diktierte er das Buch allein mit dem linken Augenlid.
Locked-in-Syndrom heißt die Krankheit, bei der man innerlich quicklebendig ist, der Körper aber gar nichts mehr kann.
Dem setzt Bauby einen unverwüstlichen Humor gegenüber. Bewundernswert.
Der ganze elende Kampf des Schmetterlings unter der Taucherglocke wird am deutlichsten im Kapitel "Ein Glückstag".
Zitat: "Seit einer halben Stunde ertönt der Alarm des Apparats, der meine Ernährung reguliert, ins Leere hinein. Ich kenne nichts Dümmeres und Abscheulicheres als dieses schrille ,piep, piep', das am Gehirn nagt. Obendrein ist durch meine Transpiration das Pflaster abgegangen, das mein rechtes Augenlid verschließt, und die verklebten Wimpern kitzeln schmerzhaft meine Pupille. Und um das Ganze zu krönen, ist auch noch mein Blasenkatheter herausgerutscht. Ich liege in einer Überschwemmung. Während ich auf Hilfe warte, summe ich im stillen einen alten Schlager von Henri Salvador: ,Ach komm, Baby, das alles ist doch nicht so schlimm'."
Das Buch des Familienvaters und ehemaligen Elle-Chefredakteurs lehrt uns vor allem eins: Demut.
In "Schmetterling und Taucherglocke" dokumentiert Jean-Dominique Bauby (1952-1997) sein Leben nach einem Gehirnschlag mit 43 Jahren. Vollständig gelähmt, diktierte er das Buch allein mit dem linken Augenlid.
Locked-in-Syndrom heißt die Krankheit, bei der man innerlich quicklebendig ist, der Körper aber gar nichts mehr kann.
Dem setzt Bauby einen unverwüstlichen Humor gegenüber. Bewundernswert.
Der ganze elende Kampf des Schmetterlings unter der Taucherglocke wird am deutlichsten im Kapitel "Ein Glückstag".
Zitat: "Seit einer halben Stunde ertönt der Alarm des Apparats, der meine Ernährung reguliert, ins Leere hinein. Ich kenne nichts Dümmeres und Abscheulicheres als dieses schrille ,piep, piep', das am Gehirn nagt. Obendrein ist durch meine Transpiration das Pflaster abgegangen, das mein rechtes Augenlid verschließt, und die verklebten Wimpern kitzeln schmerzhaft meine Pupille. Und um das Ganze zu krönen, ist auch noch mein Blasenkatheter herausgerutscht. Ich liege in einer Überschwemmung. Während ich auf Hilfe warte, summe ich im stillen einen alten Schlager von Henri Salvador: ,Ach komm, Baby, das alles ist doch nicht so schlimm'."
Das Buch des Familienvaters und ehemaligen Elle-Chefredakteurs lehrt uns vor allem eins: Demut.
Der Beitrag wurde am Donnerstag, 8. Oktober 2009, 06:50 veröffentlicht und wurde unter dem Topic abgelegt. Sie können einen Kommentar hinterlassen.
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