Wenn Gotteshäuser sprechen könnten, dann würde die katholische Kirche Sankt Franziskus an der Adolfstraße viele unappetitliche Geschichten erzählen. Zum Beispiel von Wildpinklern, die sich zu jeder Tages- und Nachtzeit an ihrer Außenwand entleeren (siehe Bilder aus diesem Sommer).
Eine begrünte Ecke zwischen Kirchenhaupt- und Nebenhaus wird hier in regelmäßigen Abständen zum Pissoir. Und die Anwohner aus dem Doppelhaus gegenüber beobachten staunend, wie dieser Ort der Begegnung mit Gott und anderen Christen immer mehr zum stillen Örtchen verkommt. In unserer säkularisierten Zeit werden die geheiligten Mauern buchstäblich zur Austrittsstelle für Kirchennahe und -ferne sowie Anderskonfessionierte.
Vielleicht sollten die Kirchenväter an dieser Stelle ja einen externen Opferstock anbringen, um mit den Notdurft-Entgelten die lokale Gemeindekasse aufzubessern. Die Alternative wäre dagegen ein rigoroses Austrittsverbot, verbunden mit der städtischen Androhung von Ordnungsgeldern, die mehr schmerzen als eine übervolle Blase.
Und wenn das nicht hilft, dann tut’s vielleicht ein die Merkfähigkeit steigernder Schuss mit der guten alten Erbsen-Schleuder. Denn nicht nur Gottes Auge sieht alles.
Der Beitrag wurde am Donnerstag, 25. September 2008, 12:05 veröffentlicht und wurde unter dem Topic abgelegt. Sie können einen Kommentar hinterlassen.
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