Freitag, 1. Februar 2013
Sprechende Namen bereiten dem Sprachliebhaber immer wieder großes Vergnügen. So wie in manchen Familiennamen noch die frühere berufliche Tätigkeit des Urahns zu erkennen ist – Paradebeispiel Müller –, so sind es heute gerade die selbst ausgesuchten Namen, die zu uns sprechen.
Für ein Schmunzeln sorgen immer wieder so originelle Firmenbezeichnungen wie – sagen wir – Bestattungen Heimbucher oder Frisör Strähnchen. Das sind natürlich selbst ausgedachte Beispiele und keine real existierenden Firmen. Der Kenner aber weiß, was gemeint ist.
Im privaten Bereich hat gerade die Social Mediarisierung zu einer rasanten Verbreitung sprechender Namen geführt. So ergibt eine Recherche mit dem Smartphone die hübschesten Bezeichnungen für Drahtlosnetzwerke: Meins, Taka-Tuka, Schaetzelein, Hack-me-if-you-can oder „Der Gerät“. Und auch bei Twitter folgen einem bald die Träger der schönsten sprechenden Namen. So setzte sich kürzlich tatsächlich der „Mister Social Media“ auf meine Fährte.
Unschlagbar sind jedoch jene sprechenden Namen, die Eltern ihren doch noch so unschuldigen Kindern geben. So erblickte im letzten Jahr sogar ein Spross mit den drei illusteren Vornamen Luke, Sky und Walker das Licht der Welt. Möge die Macht mit ihm sein!
Sascha Stienen

(Heute erschienen im Bonner General-Anzeiger.)
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