Sonntag, 8. Februar 2009
8. Februar 2009
Unbedingt lesen sollte man auch Marisha Pessls „Die alltägliche Physik des Unglücks“. Der Spiegel sprach von ihr als einer hinreißenden literarischen Begabung, sagt der Klappentext. Zwar sollte man mit dem Begriff "hinreißend" sparsam umgehen, aber hier stimmt es. Nun ein paar Kostproben aus dem Buch, das wunderbare Unterhaltung mit Anspruch verbindet:
- „Wir sind hier in Amerika, und da schnappt man sich so viel Kohle wie nur irgend möglich, bevor wir alle an einem Herzinfarkt sterben. Aber möchten wir wirklich, dass unser Leben nichts anderes ist als eine Bonusrunde, die pausenlose Jagd nach Geld?“
- „Ich musste an etwas denken, was Dad einmal gesagt hatte: Dass manche Leute die Antwort auf alle Lebensfragen schon am Tag ihrer Geburt parat haben und es keinen Sinn hat, ihnen etwas Neues beibringen zu wollen. „Sie haben geschlossen, obwohl sie um elf Uhr öffnen, Montag bis Freitag, was ziemlich verwirrend ist“, sagte Dad. Und wenn man versuchte, das, was sie denken, zu verändern und ihnen etwas zu erklären, weil man hoffte, sie könnten vielleicht doch auch eine andere Sicht der Dinge verstehen, war das ein sehr anstrengendes Unterfangen, als wäre man ein Gefangener in einem Hochsicherheitstrakt, der wissen wollte, wie sich die Hand eines Besuchers anfühlte.“
- „Es war das, was Dad immer als Macht-Verzögerer bezeichnete: ein Mensch, der, kaum dass er eine marginale Macht besaß, die Chance hemmungslos beim Schopf ergriff und diese Macht ganz brutal rationierte, damit sie sich möglichst in die Länge zog.“
- „Wir sind hier in Amerika, und da schnappt man sich so viel Kohle wie nur irgend möglich, bevor wir alle an einem Herzinfarkt sterben. Aber möchten wir wirklich, dass unser Leben nichts anderes ist als eine Bonusrunde, die pausenlose Jagd nach Geld?“
- „Ich musste an etwas denken, was Dad einmal gesagt hatte: Dass manche Leute die Antwort auf alle Lebensfragen schon am Tag ihrer Geburt parat haben und es keinen Sinn hat, ihnen etwas Neues beibringen zu wollen. „Sie haben geschlossen, obwohl sie um elf Uhr öffnen, Montag bis Freitag, was ziemlich verwirrend ist“, sagte Dad. Und wenn man versuchte, das, was sie denken, zu verändern und ihnen etwas zu erklären, weil man hoffte, sie könnten vielleicht doch auch eine andere Sicht der Dinge verstehen, war das ein sehr anstrengendes Unterfangen, als wäre man ein Gefangener in einem Hochsicherheitstrakt, der wissen wollte, wie sich die Hand eines Besuchers anfühlte.“
- „Es war das, was Dad immer als Macht-Verzögerer bezeichnete: ein Mensch, der, kaum dass er eine marginale Macht besaß, die Chance hemmungslos beim Schopf ergriff und diese Macht ganz brutal rationierte, damit sie sich möglichst in die Länge zog.“
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