Montag, 26. Januar 2009
26. Januar 2009
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Stephan Eisel und seine Bonner Parteifreunde setzen sich momentan verstärkt dafür ein, dass ein neues großes Versorgungsschiff der Bundesmarine auf den Namen „Bonn“ getauft wird, um das Image der Bundesstadt weiter zu fördern. Ein geeigneter Anlass, um einmal über die Bedeutung von Schiffsnamen nachzusinnen.
Anschauungsmaterial findet der Schiffsnamensucher schon in heimischen Binnengewässern genug. Wer immer wieder am Rhein entlang schlendert, bemerkt irgendwann auch die wohlklingenden Namen der vorbei fahrenden Boote. „Bareno“, „Innuendo“ und „Vaya con dios“ heißen etwa Schiffe aus den Niederlanden.
Die magische Macht des Namennennens (siehe auch Rumpelstilzchen) wird deutlich bei solchen Bezeichnungen wie „Ora et labora“ (Bete und arbeite), dem Leitspruch der Benediktiner. Treffend auch „Duc in altum“, Jesu Aufforderung an Simon Petrus, hinaus auf den See zu fahren. „Desafio“ (NL) bedeutet Herausforderung, „Vivarium“ (DEU) heißt Tiergehege. Und „Dependent“ (NL) meint vielleicht die Bindung des Schiffers ans Schiff und des Schiffs ans Wasser. Jedenfalls wird deutlich, dass die meisten Fluss- und Seeleute sich genau überlegen, wie sie ihr Boot taufen, wohl wissend, dass sie mitunter viele Jahre daran gebunden sein werden. Dass man die Schiffstaufe nicht immer bierernst nehmen muss, zeigen Namen wie „Stiftzahn“ für ein Bonner Ruderboot sowie der Nachen mit dem Namen „Miststück“ (siehe Foto), entdeckt etwas weiter südlich von Bonn. Humor offenbart auch ein klingender Schiffsname aus dem Ruhrgebiet, der uns kürzlich am Alten Zoll begegnete: „Chantal – Datteln“.
Sascha Stienen
(Heute erschienen im General-Anzeiger Bonn.)
Anschauungsmaterial findet der Schiffsnamensucher schon in heimischen Binnengewässern genug. Wer immer wieder am Rhein entlang schlendert, bemerkt irgendwann auch die wohlklingenden Namen der vorbei fahrenden Boote. „Bareno“, „Innuendo“ und „Vaya con dios“ heißen etwa Schiffe aus den Niederlanden.
Die magische Macht des Namennennens (siehe auch Rumpelstilzchen) wird deutlich bei solchen Bezeichnungen wie „Ora et labora“ (Bete und arbeite), dem Leitspruch der Benediktiner. Treffend auch „Duc in altum“, Jesu Aufforderung an Simon Petrus, hinaus auf den See zu fahren. „Desafio“ (NL) bedeutet Herausforderung, „Vivarium“ (DEU) heißt Tiergehege. Und „Dependent“ (NL) meint vielleicht die Bindung des Schiffers ans Schiff und des Schiffs ans Wasser. Jedenfalls wird deutlich, dass die meisten Fluss- und Seeleute sich genau überlegen, wie sie ihr Boot taufen, wohl wissend, dass sie mitunter viele Jahre daran gebunden sein werden. Dass man die Schiffstaufe nicht immer bierernst nehmen muss, zeigen Namen wie „Stiftzahn“ für ein Bonner Ruderboot sowie der Nachen mit dem Namen „Miststück“ (siehe Foto), entdeckt etwas weiter südlich von Bonn. Humor offenbart auch ein klingender Schiffsname aus dem Ruhrgebiet, der uns kürzlich am Alten Zoll begegnete: „Chantal – Datteln“.
Sascha Stienen
(Heute erschienen im General-Anzeiger Bonn.)
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